Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Todestages von Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben am 08.08.2024

Dresden, den 18.11.2024

Dr. Georg von Witzleben eröffnete die Veranstaltung auf dem Berliner Invalidenfriedhof mit einer klaren Botschaft. (Bundeswehr/Pilz)

„Der Präsident des Volksgerichtshofes hatte gestern vor 80 Jahren prophezeit: Über den Verräter Witzleben werden Volk und Geschichte schweigen. Diese Prophezeiung ist nicht eingetreten.“

Wahre Worte, die Dr. Georg von Witzleben, Vorsitzender der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft e.V. (EvWG) am 08. August 2024 auf dem Berliner Invalidenfriedhof zur Begrüßung an die Gäste richtete. Anlass für seine Rede war das stille Gedenken, um das Andenken an den ranghöchsten Soldaten im Deutschen Widerstand gegen Hitler wach zu halten und zu verstetigen.

Musikalisch wurde die Veranstaltung durch das Luftwaffenmusikkorps der Bundeswehr begleitet. (Bundeswehr/Pilz)

In diesem Jahr fand die Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Todestages von Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben leider ohne unseren geschätzten Gründungsvorsitzenden Dr. Rüdiger von Voss statt. „Geleitet vom Vorbild des Widerstandes galt sein lebenslanges Wirken der Beförderung von Recht und Freiheit des Deutschen Volkes“ sagte Generalleutnant Kai Rohrschneider. Als Vertreter des Bundesministeriums der Verteidigung sprach auch er zu den Gästen an diesem Tag im August. In seiner Rede beleuchtete er die Bedeutung von Widerstand, nicht nur damals sondern auch heute, 80 Jahre danach. „Dieser Widerstand, wie ihn auch Erwin von Witzleben verkörpert, drehte sich nicht um militärfachliche oder operative Fragen der Kriegführung, sondern um die Frage nach dem ethischen Fundament staatlichen Handelns.“, so Rohrschneider.

Pastor Yves Töllner, Militärpfarrer aus Munster, sprach die Andacht bei der Veranstaltung auf dem Berliner Invalidenfriedhof. (Bundeswehr/Pilz)

Geistliche Worte richtete in diesem Jahr Pastor Yves Töllner in seiner Andacht an die versammelten Gäste. Der erfahrene evangelische Militärpfarrer ist am Standort Munster seit vielen Jahren tätig. „In unserem Grundgesetz Artikel 1, dem fundamentalen Artikel heißt es, die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Einzigkeit des Menschen zeigt sich auch in seinem persönlichen Gewissen. Ich kann meine persönliche Verantwortung niemals wegdelegieren. Dazu gehört diese Gewissensfreiheit. Es ist etwas sehr Gutes für unser Land und für unser Armee, dass in der Bundeswehr Männer und Frauen - gebunden an die Werte des Grundgesetzes - gewissenhaft handeln. Denn nie wieder soll eine Zeit kommen, in der wir Deutschland wieder Menschen in unser Armee erleben, die als Soldaten und jetzt auch Soldatinnen gewissenlos handeln würden. Das wäre fatal. Das wäre für diese Menschen selber nicht gut in Uniform, noch nicht für die, die darunter leiden wollen.“ 

Offizieranwärter stehen als Ehrenposten am Grab des Widerstandskämpfers. (Bundeswehr/Pilz)

Den würdigen Rahmen der Veranstaltung bildete auch in diesem Jahr wieder eine Abordnung der Offizierschule des Heeres aus Dresden. Unter der Führung des Inspektionschefs der XI. Inspektion, Oberstleutnant Jens Werner, stellten zahlreiche junge Offizieranwärter und -anwärterinnen den Ehrenzug und die Ehrenposten am Grab des Widerstandskämpfers.

 

Die Rede von GenLt Rohrschneider finden Sie hier als DOWNLOAD

 Abschlußappell Offizierlehrgang Truppendienst am 14./15.02.2014

Dresden, den 15.02.2024

Der Generalinspekteur, General Carsten Breuer, unterstreicht in seiner Rede die Wichtigkeit der Moral in der Ausübung des Dienstes.

 

Das Erbe Erwin von Witzleben ist fester Bestandteil zur Bildung der moralischen Standfestigkeit und des Führungshandelns in der Offizierausbildung.


Erwin von Witzleben, als bedeutende Figur im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, steht weiterhin im Zentrum der Bildung und Ausbildung innerhalb der Bundeswehr. Sein Vermächtnis ist ein wesentliches Thema beim Offizierlehrgang Truppendienst, der nicht nur das militärische Fachwissen sondern auch die ethischen Grundlagen des Offizierseins betont.

 

 

 

Das Gedenken an Erwin von Witzleben ist fester Bestandteil der moralischen Festigung junger als auch erfahrener Soldatinnen und Soldaten an der Offizierschule.

 

Am 14. Februar 2024 würdigte der Generalinspekteur der Bundeswehr in einem eindrucksvollen Vortrag auf dem Lehrgang das Engagement und die Opferbereitschaft von Witzlebens. Der Vortrag beleuchtete die komplexen Herausforderungen des Widerstands gegen das NS-Regime und schärfte das Bewusstsein für moralische Courage, Verantwortung und Führungshandeln.

 

Einmarsch zum Abschluss eines weiteren Meilensteins der rund 700 Soldatinnen und Soldaten des Offizierlehrgang Truppendienst auf dem Theaterplatz in Dresden.


Die Abschlusszeremonie des Lehrgangs fand am folgenden Tag, dem 15. Februar, auf dem Dresdner Theaterplatz statt. Dieses Ereignis war nicht nur eine Feier des  erreichten Meilensteins der rund 700 Teilnehmer, welche den 4,5 Monate dauernden Lehrgang absolvierten, sondern auch eine Gelegenheit besondere Leistungen zu ehren.

 

Dr. Georg von Witzleben übergibt Oberleutnant Sönke Faust für vorbildhafte Kameradschaft, tadellose Führung und eine besondere Ausprägung von militärischen Tugenden den Erwin von Witzleben Preis.

 

Besonders hervorgehoben wurde Oberleutnant Sönke Faust durch die Verleihung des diesjährigen Erwin von Witzleben Preises. Der Offizier hat sich durch besondere Leistungen und vorbildliche Haltung hervorgehoben. Diese Auszeichnung spiegelt die Werte wider für die von Witzleben stand und die in der Bundeswehr hochgehalten  werden: Integrität, Mut und das Engagement für demokratische Prinzipien.

Dr. Peter Tauber wünschte in seiner Rede den angetretenen Soldatinnen und Soldaten allzeit Soldatenglück und Tatendrang. „Die Bundeswehr braucht Sie dringend: Mit Ihren Fragen und Ihrer Bereitschaft, mehr zu tun als das, was die Vorschrift verlangt.“

 

Als Gastredner bereicherte Dr. Peter Tauber, als bekannte Persönlichkeit in der deutschen Politik und ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär, den Abschlussappell. Dr. Tauber sprach zu den Soldatinnen und Soldaten über die Bedeutung von Führungsqualitäten in Krisenzeiten und die Rolle der Bundeswehr in der heutigen Gesellschaft.
Das Erbe Erwin von Witzlebens bleibt somit ein lebendiges Element in der Ausbildung der deutschen Streitkräfte, welches die zukünftigen Führungskräfte inspiriert und leitet. Durch die politische Bildung wird sichergestellt, dass die Werte des Widerstands und der moralischen Standhaftigkeit weiterhin einen festen Platz in der Ausbildung der Offiziere haben.

Rede Dr Tauber zum Download
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Trauerfeier und Begräbnis von Dr. Rüdiger von Voß am 08.01.2024

Dresden, den 04.12.2023

Am 2. Dezember 2023 überschattete die Erwin-von-Witzleben Gesellschaft die traurige Mitteilung, dass unser Gründungsvorsitzender und Mitbegründer Dr. Rüdiger von Voß verstorben war. Als Anerkennung seiner geleisteten Dienste um die Aufarbeitung des militärischen Widerstandes ehrten ihn die Soldatinnen und Soldaten der Offizierschule des Heeres mit einem Ehrengeleit zu seinem Begräbnis

Die Offiziere des Offizierlehrgang Truppendienst beim Ehrengeleit mit Kranzträgern und Sargbegleitern im Berliner Dom zur Trauerfeier, unter der Führung von Major Lars O. (Bundeswehr/Emmerich)

Seit 2017 verbindet die Erwin-von-Witzleben Gesellschaft (EvWG) und die Offizierschule des Heeres (OSH) das gemeinsame Bestreben, das ethisch-moralische Vermächtnis von Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben zu bewahren und an junge Offiziere weiterzugeben. Aus diesem Grund wurde am 20. Juli 2017 der „Erwin-von-Witzleben-Preis“ gestiftet. Seit dieser Zeit arbeiten OSH und EvWG eng zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Es war aus diesem Grund für die OSH ein großes Anliegen, dem geschätzten Förderer und Freund die letzte Ehre zu erweisen.

Knapp 100 Soldatinnen und Soldaten der OSH, Vorstand und Kuratorium der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft sowie mehrere Preisträgerinnen und Preisträger reisten aus diesem Grund in der zweiten Kalenderwoche 2024 nach Berlin. In einer würdigen Trauerfeier im Berliner Dom nahmen sie mit weiteren geladenen Gästen von dem deutschen Historiker, Juristen und Publizisten Abschied. 

In ehrwürdigem Rahmen wurde der Sarg im Berliner Dom aufgebahrt. (Bundeswehr/Emmerich)



„Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, das du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt.“ Psalm 91

Brigadegeneral Olaf Rohde bei seinem letzten militärischen Gruß an Dr. Rüdiger von Voß auf dem Friedhof. (Bundeswehr/Emmerich)

Bei der anschließenden Beisetzung auf dem Berliner Dorotheenstädtischen Friedhof konnten sich noch einmal die geladenen Gäste verabschieden. Diese Möglichkeit nutzte auch die Offizierschule des Heeres unter der Führung vom Kommandeur, Brigadegeneral Olaf Rohde. Als langjähriges Mitglied des Kuratoriums der Erwin-von-Witzleben Gesellschaft, pflegte er persönlich eine sehr enge Verbindung mit dem verstorbenen Dr. Rüdiger von Voß und ist sichtlich bestürzt über seinen Tod. 

Die Offizierschule des Heeres und die Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft werden Rüdiger von Voß immer ein ehrendes Andenken bewahren. 

Zum Tod von Dr. Rüdiger von Voß am 02.12.2023

Dresden, den 04.12.2023

Die Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft e.V. trauert um ihren Mitinitiator und Gründungsvorsitzenden
 

Dr. Rüdiger von Voß

14. Oktober 1939 - 02. Dezember 2023

Rüdiger von Voß hat sich unermüdlich bis zuletzt für die Bewahrung des Vermächtnisses von Erwin von Witzleben eingesetzt. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Er wird uns sehr fehlen. Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Dr. Georg von Witzleben an der Offizierschule des Heeres am 09.10.2023

Dresden, den 30.11.2023

Traditionspflege und die Erziehung zum Staatsbürger in Uniform sind feste Bestandteile der Offizierausbildung an der Offizierschule des Heeres. Um den jungen Soldatinnen und Soldaten des aktuellen Offizierlehrgang Truppendienst 2/2023 das ethische und werteorientierte Handeln des deutschen Widerstandes nahezubringen, kam Dr. Georg von Witzleben nach Dresden.

Vor dem Vortrag wurden im persönlichen Gespräch mit dem stellvertretenden Kommandeur OSH und Leiter Bereich Lehre/Ausbildung weitere gemeinsame Vorhaben besprochen. (Bundeswehr/Gräf)
Der stellvertretende Vorsitzende der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft zog die Zuhörenden mit seinen Erzählungen in den Bann. (Bundeswehr/Gräf)

Als Biograf beschäftigte sich Dr. Georg von Witzleben intensiv mit der Geschichte und dem Leben seines entfernten Großonkels Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben. Während seines Vortrages vor den Lehrgangsteilnehmenden berichtete er vom Werdegang des Widerstandskämpfers bis zu seiner Hinrichtung.

Die Reihe des Scharnhorstsaales in der Offizierschule des Heeres waren voll besetzt mit interessierten Soldatinnen und Soldaten. (Bundeswehr/Gräf)

Nach seinem Vortrag bekamen die anwesenden Lehrgangsteilnehmenden noch die Möglichkeit, Fragen an den Experten zu stellen. Neben Witzleben interessierten sich die Soldatinnen und Soldaten auch für andere Widerstandskämpfer wie Arthur Nebe. Auch dazu konnte der erfahrene Historiker Dr. Georg von Witzleben zahlreiche Informationen weitergeben. 

Die Lehrgangsteilnehmenden waren sehr interessiert an den Erzählungen des Vortragenden. (Bundeswehr/Gräf)

Gedenkveranstaltung am 08.08.2023

Dresden, den 29.08.2023

Am 08.08.2023 jährte sich der Todestag von Generalfeldmarschall Erwin-von-Witzleben zum 79. Mal. Anlässlich dieses Gedenktages kamen zahlreiche Gäste auf dem Berliner Invalidenfriedhof zusammen, an dem Ort, an dem eine Gedenkplakette des Widerstandskämpfers angebracht wurde. 


Dr. Rüdiger von Voss eröffnete die Veranstaltung und gedachte in seinen Worten noch einmal eindringlich dem Kampf des ehemaligen Wehrmachtsgeneral von Witzleben. „Seine tief verankerten Auffassungen und sein politisches Verantwortungsbewusstsein, seine Entschlossenheit und sein persönlicher Mut machen ihn zu einem der bedeutendsten Repräsentanten des Widerstandes“.

: Dr. Rüdiger von Voss bei seiner Eröffnungsansprache (Bundewehr/Gräf)

Um die Erinnerung an den Widerstandskämpfer von Witzleben aufrechtzuerhalten und das Vermächtnis des gesamten Widerstands zu wahren, stellte die Offizierschule des Heeres auch in diesem Jahr wieder eine Abordnung bestehend aus Lehrgangteilnehmern der Spracheninspektion.

Die XI. Inspektion der OSH stellte Ehrenposten und Ehrenzug zum Gedenken von Erwin von Witzleben. (Bundewehr/Gräf)

„Uns Soldatinnen und Soldaten gibt ein solcher Anlass immer eine gute Gelegenheit, uns darauf zu besinnen, was uns in unserem Dienst ganz wesentlich leitet und was uns Orientierung gibt“, so Brigadegeneral Olaf Rohde in seiner abschließenden Rede. Das Ziel der Offizierschule des Heeres sei es, und das macht General Rohde noch einmal deutlich, Offiziere der Landstreitkräfte so auszubilden, dass sie gute Führer, Ausbilder und Erzieher werden. Aus diesem Grund sei die Ausbildung an der OSH auch so umfassend und fordernd, denn in Extremsituationen müssen die militärischen Führerinnen und Führer bestehen. 

Die derzeitigen Lehrgangsteilnehmenden der OSH und zukünftigen militärischen Führer gedachten dem tapferen Widerstandskämpfer. (Bundewehr/Gräf)

 

Ein Video mit Impressionen der Gedenkveranstaltung können Sie hier herunterladen: DOWNLOAD

 

Andacht von Pfarrer Militärdekan Kaiser: DOWNLOAD

 

Rede von Dr. Rüdiger von Voß: DOWNLOAD

 

Rede von Brigadegeneral Olaf Rohde: DOWNLOAD

 

Verleihung des Erwin-von-Witzleben-Preises 2023 am 14. Februar 2023

Dresden, den 05.04.2023

Um das ethisch-moralische Vermächtnis von Erwin von Witzleben zu bewahren und an die jungen Offiziere weiterzugeben, stiftete 2017 die Offizierschule des Heeres gemeinsam mit der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft ein Preis. „Mit Blick auf den hohen Anspruch der Aufgaben von Offizieren brauchen wir für deren Ausbildung diese Vorbilder aus der Geschichte, die als Menschen untadelig waren und uns damit Beispiel geben.“, so der Kommandeur der Offizierschule des Heeres, Brigadegeneral Olaf Rohde.

Eine Tafel im Foyer der Offizierschule des Heeres mit den Preisträgern des Erwin-von-Witzleben-Preises. (Bundeswehr/Pilz)

Vorbildhafte Kameradschaft, tadellose Führung und eine besondere Ausprägung von militärischen Tugenden. Drei von unzähligen Kriterien für die Auswahl des Erwin-von-Witzleben-Preisträgers. Verliehen an den Lehrgangsteilnehmenden der Offizierschule des Heeres, welcher ein herausragendes Gesamtverhalten zeigte.

 

Im Unterschied zu anderen Preisen und Auszeichnungen, die an der Offizierschule des Heeres für erzielte Noten oder charakterlicher Stärke verliehen werden, betrachtet das Komitee rund um den Erwin-von-Witzleben-Preis das Gesamtverhalten während des Offizierlehrgang Truppendienst fächerübergreifend. Die Auszeichnung soll den Soldaten oder die Soldatin würdigen, die herausragende und vorbildliche Leistung in den letzten viereinhalb Monaten gezeigt hat. Die Beurteilung der Lehrgangsteilnehmenden beginnt am ersten Tag ihres Lehrganges, setzt sich über den Major-Tholi-Wettkampf fort und endet kurz vor dem Abschlussappell. Gemeinsam mit den Lehrgruppenkommandeuren entscheidet der Kommandeur der Offizierschule des Heeres dann über die potenziellen Kandidaten und schlägt sie dem Vorstand der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft vor.

Die zwei Kandidatinnen in der engeren Auswahl für den Erwin-von-Witzleben-Preis. Frau Oberleutnant Monique Panetta (links) und Frau Oberleutnant Laura Steindorf (rechts). (Bundeswehr/Pilz)

Am Ende des Auswahlverfahrens und der zahlreichen Gespräche standen in diesem Jahr zwei Lehrgangsteilnehmende in der engeren Auswahl. Und zum ersten Mal seit Stiftung des Ehrenpreises waren es zwei Soldatinnen. Oberleutnant Monique Panetta und Oberleutnant Laura Steindorf zeigten in den vergangenen viereinhalb Monaten ein herausgehobenes Leistungsbild und stachen durch ihr außerordentliches Engagement hervor. Es war also schwer, sich für die eine und gegen die andere zu entscheiden. Aber warum sich entscheiden, wenn man beide Soldatinnen ehren kann.

 

General Eberhard Zorn gedenkt in seinem Vortrag noch einmal Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben. (Bundeswehr/Gräf)

Zwei Tage standen an der Offizierschule des Heeres im Zeichen von Erwin-von-Witzleben. Am 14. Februar 2023 sprach der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn vor den Lehrgangsteilnehmenden und Angehörigen unserer Gesellschaft. Das Andenken des Widerstandskämpfers und seinen Mitstreitern wurde damit ein würdiger Rahmen geboten und sein Vermächtnis lebendig gehalten. 

Die rund 600 Lehrgangsteilnehmenden des Offizierlehrgang Truppendienst bei ihrem feierlichen Abschlussappell vor der Dresdener Semperoper. (Bundeswehr/FMZ)

Am folgenden Tag traten dann die rund 600 Lehrgangsteilnehmenden des Offizierlehrgang Truppendienst, bei strahlendem Sonnenschein, vor der historischen Kulisse der Dresdener Semperoper an. 

Die zwei Preisträgerinnen mit dem Kommandeur der Offizierschule des Heeres, dem Vorsitzenden der Erwin-von-Witzleben Gesellschaft und dem Präsidenten des sächsischen Landtages. (Bundeswehr/Gräf)

Im Zuge ihres Abschlussappelles verlieh der Kommandeur der Offizierschule des Heeres, Brigadegeneral Olaf Rohde dann gemeinsam mit unserem Vorsitzenden Herrn Rüdiger von Voss den zwei Preisträgerinnen den Erwin-von-Witzleben-Preis.

Unser Vorsitzender, Rüdiger von Voss, bei seiner Eröffnungsrede im sächsischen Landtag (Bundeswehr/Gräf)

Beim nachfolgenden Empfang im sächsischen Landtag nutzten wir noch einmal die Möglichkeit, um Gedanken mit den geladenen Gästen auszutauschen und die wertvolle Beziehung zur Offizierschule des Heeres zu pflegen. Dank der engagierten Hilfe der ehemaligen Kommandeure der Offizierschule des Heeres, General Harald Gante und Martin Hein sowie dem jetzigen Kommandeur General Olaf Rohde, konnten wir in den vergangenen Jahren unsere gemeinsame Arbeit im Dienst des Traditionsverständnisses der Bundeswehr immer mehr ausbauen.

Die zwei Soldatinnen werden nun als Botschafterinnen der Erwin-von-Witzleben Gesellschaft und als Vorbild für alle jungen Soldatinnen und Soldaten in ihre weitere Verwendung gehen. Sie zeigen gemeinsam mit den fünf Preisträgern der vergangenen Jahre, wie wichtig es ist, das ethisch-moralische Vermächtnis des deutschen Widerstandes wachzuhalten und weiterhin sichtbar zu machen.

 

Rede des Kommandeur der Offizierschule des Heeres anläßlich des Abschlussappells als DOWNLOAD

Vortrag Dr. phil. Rüdiger von Voss anlässlich des Empfanges der OSH im Sächsischen Landtag am 15.02.2023 als DOWNLOAD

Laudatio des Kommandeur der Offizierschule des Heeres als DOWNLOAD

Ansprache Oberleutnant Steindorf als DOWNLOAD

Ansprache Oberleutnant Panetta als DOWNLOAD

Gedenkappell zu Ehren Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg am 14. November 2022

Dresden, den 09.12.2022

Anlässlich des 115. Geburtstags von Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg führte die Offizierschule des Heeres in den Abendstunden des 14. November 2022 einen Appell in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Dresden durch. Geladen waren zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und unter anderen Vorsitzenden der Erwin von Witzleben Gesellschaft, Dr. Rüdiger von Voss.

 

Der im Sinne des Traditionserlasses neu gestaltete Ehrenhain der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Dresden bildete einen würdigen Rahmen für die gelungene Zeremonie. Brigadegeneral Rohde unterstrich die Bedeutung des Widerstands für die Prägung des Offiziernachwuchses, insbesondere in unserer heutigen unsteten Zeit. Zielführende Gespräche im Vorfeld sowie der Gedankenaustausch im anschließenden Empfang rundeten die sehr gelungene Veranstaltung ab.

 

Die von Brigadegeneral Rohde im Rahmden des Appells gehaltene Rede kann hier heruntergeladen werden: DOWNLOAD

 

Freiheit war sein Antrieb gegen das NS-Regime - Veranstaltung am 8. August 2022

Dresden, den 11.10.2022

Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben war ein wesentlicher Akteur der Staatsstreichpläne gegen das Nationalsozialistische Regime. Nach dem Tod von Hitler wäre von Witzleben Oberbefehlshaber der Wehrmacht geworden. (Quelle: Bundeswehr/Pilz)

Am diesjährigen Todestag hielten Familienangehörige sowie Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer des Sprachenlehrgangs für Offizieranwärter des Truppendienstes unter Führung des Kommandeurs der Offizierschule des Heeres, General Rohde, sowie der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft das Gedenken an den am 08.08.1944 ermordeten Wehrmachtsoffizier aufrecht und zollten Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben zum vierten Mal Respekt. Die Veranstaltung fand erneut auf dem Berliner Invalidenfriedhof statt.

 

In der dunkelsten Zeit unserer Geschichte war Generalfeldmarschall von Witzleben der ranghöchste Widerstandskämpfer der Wehrmacht mitten im Sturm und zahlte den ultimativen Preis für sein Aufbegehren.

 

In der knapp einstündigen Veranstaltung wurden elementare Fragen des Widerstands gegen das nationalsozialistische Deutschland und die Relevanz der Opfer für das Hier und Jetzt diskutiert. Es sprachen der Vorsitzende der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft, Dr. von Voss, Domprediger Kösling sowie General Rohde, der Kommandeur der Offizierschule des Heeres.

 

In einem Schauprozess vor dem Volksgerichtshof wurde von Witzleben zum Tod am Galgen verurteilt. Eine Gedenktafel auf dem Berliner Invalidenfriedhof erinnert an den Widerstandskämpfer. 2019 wurde diese mit Unterstützung der Bundeswehr eingeweiht.

Dr. Rüdiger von Voss unterstrich hierbei: „ Es geht um die Frage, ob wir befähigt sind, aus dem Unheil der totalitären Diktatur der unheilvollen Zeit der Jahre 1933 bis 1945, verantwortlich auch für das Wissen um Mitschuld und Versagen gegenüber dem Ansturm von Hass und Gewalt, für mangelnden Mut zum Widerstehen und das Fehlen von Zivilcourage zu lernen. Es ist die Frage gestellt, ob und wie wir unserer Mitverantwortung für den Bestand unserer Demokratie, für Recht und Anstand, für soziale Gerechtigkeit und Solidarität entsprechen?“

 

Die aktuellen wirtschaftlichen, gesellschaftspolitischen und militärischen Herausforderungen des Jahres 2022 fordern Zivilcourage und charakterlicher Integrität mehr denn je. Die individualisierte Gesellschaft und die damit einhergehender Frage nach individueller Verantwortung für die Gesellschaft wurde durch Domprediger Kösling aufgeworfen. Wie zur Zeit des Nationalsozialismus besitzt Widerstand nicht nur – aber auch – eine militärische Komponente und hat als Thema an seiner Aktualität nicht verloren.

 

General Rohde umriss die Bedeutung der jährlichen Gedenkveranstaltung und die Person von Witzleben in seiner diesjährigen Rede wie folgt: "General Erwin von Witzleben steht aus meiner Sicht aber auch als Beispiel für zwei weitere, übergreifende Aspekte. Das es am Ende um Haltung und Charakter geht – auch dann, wenn es ganz eng wird. Das ist einfach gesagt und manchmal doch so schwer. Er hat es bewiesen. Er wurde von Regime gedemütigt und getötet. Er ließ sich aber als Mensch und Persönlichkeit bis zum bitteren Ende nicht brechen. Und er zeigt uns, dass Vorgesetzte aller Ebenen sich in erster Linie nicht durch ihren Dienstgrad auszeichnen, sondern durch Können, Haltung und innere Einstellung, die durch gute Führung und vorbildliches Verhalten und Taten sichtbar werden. Und das gilt nicht nur für die Bundeswehr." Hohe fachliche Standards in der Ausbildung und hohe Erwartungen und charakterliche Prägung hin zu einem eigenständig denken und handelnden Staatbürger in Uniform bleiben zentrale Bestandteile der Offizierausbildung im Heer.

 

Ein spanischer Schriftsteller sagte einst: Wer das Vergangene vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen. Diese Weisheit trifft auf viele Bereiche zu, erinnert uns aber auch daran, bedeutende Personen der deutschen Geschichte nicht zu vergessen.

Die jährliche Gedenkveranstaltung an die Ermordung von General von Witzleben durch die Nationalsozialisten im August 1944 hat an Bedeutung und Aktualität nicht verloren. Im Gegenteil – je extremer die Zeiten, desto wichtiger ist ein klarer Wertekompass. In diesem Licht hat die Gedenkveranstaltung insbesondere für die teilnehmenden jungen Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen. Die Frage nach Richtung und Halt gebenden Vorbildern ist aktueller denn je. Vor diesem Hintergrund haben die Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft und die Offizierschule des Heeres beschlossen, die Zusammenarbeit zu intensivieren, um mehreren Offizieranwärtern die Teilnahme zu ermöglichen.

 

Ein Video mit Impressionen der Gedenkveranstaltung können Sie hier herunterladen: DOWNLOAD

 

Andacht von Pfarrer Michael Kösling: DOWNLOAD

 

Rede von Dr. Rüdiger von Voß: DOWNLOAD

 

Rede von Brigadegeneral Olaf Rohde: DOWNLOAD

 

Verleihung des fünften Erwin-von-Witzleben-Preises am 10. Februar 2022

Dresden, den 10.02.2022

v.l.n.r.: OLt Nebe, Dr. von Voß, BrigGen Rohde

Oberleutnant Nebe wurde durch den Kommandeur der Offizierschule, Brigadegeneral Olaf Rohde und Dr. Rüdiger von Voß, den Vorsitzenden der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft ausgezeichnet.

Besuch und Vortrag von Herrn Dr. Georg von Witzleben vor dem "Offizierlehrgang Truppendienst" an der Offizierschule des Heeres am 28. November 2021 mit anschließender Diskussion

Dresden, den 28.11.2021

Vortrag von Herrn Dr. Georg von Witzleben vor dem "Offizierlehrgang Truppendienst"

Besuch und Vortrag von Herrn Dr. Georg von Witzleben vor dem "Offizierlehrgang Truppendienst" an der Offizierschule des Heeres am 28. November 2021 mit anschließender Diskussion

Gedenken am 8. August 2021

Dresden, den 08.08.2021

Auch 2021 gedachten die Offizierschule des Heeres zusammen mit der Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft an das Wirken von Erwin von Witzleben im Widerstand gegen die Nationalsozialisten und seinen qualvollen Tod am 8. August 1944.

 

Im Schatten der Väter - Ein Zeitzeugen-Gespräch am 22. Juni 2021

Dresden, den 06.07.2021

Dr. Rüdiger von Voss wandte in seinem Vortrag an die Lehrgangsteilnehmer der Offizierschule des Heeres

Dr. Rüdiger von Voss war 5 Jahre alt, als sich sein Vater 1944 entschied, sich das Leben zu nehmen. Dieser tragischen Entscheidung vorangegangen war die ernstzunehmende Warnung vor der unmittelbar bevorstehenden Verhaftung durch die Gestapo. Freunde und Familie unter der zu erwartenden grausamer Folter der Nazi-Schergen zu gefährden, zu verraten, war für Hans Alexander von Voss keine Alternative.

 

Am Dienstag, den 22.06.2021 wandte sich Dr. von Voss an junge Offiziere und Offizieranwärter an der Offizierschule des Heeres um mit ihnen über sein eigenes Schicksal, aber insbesondere über seinen Vater zu sprechen. Zuvor hatte der Kommandeur der Offizierschule des Heeres, Brigadegeneral Rohde in einer kleinen, bewegenden Zeremonie ein Stubenschild eingeweiht, welches die Stube markiert, in der Hans-Alexander von Voss im Zeitraum Oktober 1927 bis August 1928 während seines Fahnenjunkerlehrgangs in Dresden an der damaligen Offizierschule der Reichswehr lebte.

 

Hans-Alexander von Voss war Generalstabsoffizier und durch seine Verwendung im Stab des Oberbefehlshabers West, enger Vertrauter des Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben. Darüber fand er auch den Anschluss an die militärischen Widerstandskreise. Seine Erlebnisse (vor allem die rücksichtslose Vorgehensweise gegen die Zivilbevölkerung beim Überfall auf Polen) und seine ausgeprägte Frömmigkeit haben ihn zum Handeln gegen das Regime bewogen. Und so konsequent, wie er sich bereit erklärte, persönlich ein Attentat auf Adolf Hitler auf der Avenue des Camps-Élysées verüben, so konsequent war sein Entschluss, sich das Leben zu nehmen.

 

Die Offiziere und Offizieranwärter der OSH während des Vortrages

So war denn auch das zweifache Dilemma, Bindung durch Eid und Erkennen des verbrecherischen Charakters des Regimes und damit der Drang, dagegen zu handeln wie auch die tiefe Frömmigkeit und der unausweichliche Selbstmord eines der Hauptthemen des Austauschs zwischen den Lehrgangsteilnehmern und dem Zeitzeugen. Eindringlich schilderte Dr. von Voss die Geschehnisse und sichtbar betroffen erfuhren die jungen Offiziere und Offizieranwärter, in welchen Gewissensnöten sich die Angehörigen des militärischen Widerstandes befanden und dass es lange dauerte bis die neugeschaffene Bundesrepublik Deutschland den Mut seiner Angehörigen und das Befreiende Ihrer Pläne schlussendlich anerkannte.

 

So trägt das fesselnde Zeitzeugengespräch dazu bei, ein gerechtes Urteil der Nachwelt über das Leben und Handeln der Frauen und Männer des Widerstandes gegen das nationalsozialistische Gewaltregime Adolf Hitlers und seiner Gefolgschaft. Sie handelten alle um der Freiheit und der Gerechtigkeit willen aus der Kraft ihres Gewissens: Nicht nur der Erfolg zählt, nicht nur die Tat allein entscheidet über den Wert eines Lebens, sondern die ethische Begründung des Handelns an der Scheidegrenze zwischen Recht und Unrecht. Gerade in der Zeit, in der Oberstleutnant i.G. von Voss als junger Offizier diente, war die Möglichkeit, sich ein objektives Urteil zu bilden, äußerst begrenzt. Alle Medien in der Hand des Regimes, einseitige, ideologisch gezielte Berichterstattung, freie Meinungsäußerung undenkbar. Allein sich da ein eigenes Urteil zu bilden, war schon eine geistige Meisterleistung. Und diese dann in konträres Handeln gegen den Unrechtstaat zu entwickeln, dazu gehörte ungeheurer Mut.

 

So können wir uns heute angesichts des sich wieder zeigenden Ungeistes des politischen rechten Populismus und gewaltbereiten Rechtsextremismus in Deutschland und darüber hinaus getrost an diesen Frauen und Männern orientieren. Noch ist es leicht und risikoarm, aber gerade deshalb sind wir alle sind gefordert wachsam zu sein, nicht wegzuschauen und zu schweigen, wenn es Not tut, klare Position zu beziehen. Und das gilt ganz besonders für die Bundeswehr im Dienst für unsere Demokratie.

Die OSH-Stube 175. Widerstand im Dritten Reich.

Dresden, den 21.06.2021

Das neue Schild der Stube 175 in Gebäude 23. (Quelle: Bundeswehr/Kelm)

Am Dienstag den 22.06.2021 wurde in besonderer Weise einem Widerstandskämpfer gegen Hitler gedacht. Zu Ehren von Hans-Alexander von Voss, der im Zeitraum Oktober 1927 bis August 1928 während seines Fahnenjunkerlehrgangs in Dresden an der Offizierschule der Reichswehr stationiert war, wurde in seiner damaligen Unterkunft der heutigen OSH ein an ihn erinnerndes Stubenschild angebracht.

 

 

Verwendung im Stab des Oberbefehlshabers West, enger Vertrauter des Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben. Darüber fand er auch den Anschluss an die militärischen Widerstandskreise. Seine militärischen Erlebnisse (vor allem die Vorgehensweise gegen die Zivilbevölkerung beim Überfall auf Polen) und seine ausgeprägte Frömmigkeit haben ihn zum Handeln gegen das Regime bewogen. 

 

Der erste Bürgermeister der Stadt Dresden Detlef Sittel, der Sohn des Widerstandskämpfers Dr. Rüdiger von Voss und Brigadegeneral Olaf Rohde weihten gemeinsam das neue Stubenschild ein (v.l.n.r). (Quelle: Bundeswehr/Kelm)

Bereits im Jahr 1940 in Frankreich, wollte er selbst mit einem Gewehr ein Attentat auf Adolf Hitler auf der Avenue des Camps-Élysées verüben, das allerdings nicht in die Tat umgesetzt werden konnte, da der Besuch Hitlers abgesagt wurde. Auch an dem fehlgeschlagenen Versuch, Hitler in dessen Flugzeug mit einer Bombe am 13. März 1943 zu töten, war er beteiligt.

Zunächst blieben seine Kontakte zu anderen Widerstandskämpfern unentdeckt. Anfang November des Jahres 1944, er sollte nun eigentlich Chef des Stabes eines Armeekorps werden, wurde sein Tun und seine Einstellung gegenüber Adolf Hitler der übergeordneten Führung bekannt. Er bekam einen Hinweis über seine drohende Festnahme durch die Gestapo. Um dieser und der damit drohenden Folter zuvorzukommen und umso auch seine Familie, Freunde und Widerstandskämpfer zu schützen, nahm sich Hans-Alexander von Voss am 08. November 1944 am Heinersdorfer See das Leben.

 

Dr. Rüdiger von Voss in der ehemaligen Unterkunft seines Vaters Hans-Alexander von Voss Nummer 175 im Gebäude 23 der OSH. (Quelle: Bundeswehr/Kelm)

 

Die Einweihung des neuen Türschildes der Stube 175 in Gebäude 23 soll Angehörige der OSH künftig daran erinnern, wie wichtig es ist, als Offizier und Mensch seine Entscheidungen stets auf Grundlage von Anstand, Recht und Gewissen zu gründen. Im Beisein des ersten Bürgermeisters der Stadt Dresden Detlef Sittel und dem Sohn des Widerstandskämpfers, Dr. Rüdiger von Voss, Ehrenvorsitzender der Stiftung 20. Juli 1944, und begleitet durch den Kommandeur der Offizierschule des Heeres in Dresden, Brigadegeneral Olaf Rohde, wurde dieser beispielgebenden Persönlichkeit in einer würdigen Zeremonie Rechnung getragen.

Stubenbeschriftung von Voss
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