Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben vereinigt in seiner Person neben höchster militärischer Kompetenz den Teil der Wehrmacht, der sich - vor allem aufgrund seines christlichen Glaubens - frühzeitig und unabhängig von den Anfangserfolgen des Nationalsozialismus in die strikte Opposition zu Adolf Hitler begab und diese nur von Wenigen mitgetragene Haltung weiterhin uneingeschränkt und ungeachtet auch der militärischen Erfolge des „Dritten Reiches“ bis zum Ende durchhielt. Ebenfalls im Unterschied zu anderen suchte er bereits spätestens seit Mitte der 1930iger Jahre nach nachhaltigen Lösungen, den Tyrannen zu beseitigen. Im Zuge des Attentates auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 stand er dem deutschen Widerstand an herausragender Stelle als zukünftiger Oberbefehlshaber der Wehrmacht zur Verfügung. Anders als zahlreiche seiner Mitstreiter, die unmittelbar nach dem Attentat ermordet wurden oder durch den Freitod, vor allem zum Schutz der Mitverschwörer, der furchtbaren Rache des Systems entgingen, musste Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben die nach dem Attentat erfolgte Verhaftung, die Folter und den Schauprozess vor dem Volksgerichtshof erleiden. Er übernahm ohne jede Einschränkung die volle Verantwortung für sein Handeln und bezahlte ungebrochen seinen Widerstand mit dem Tod am Galgen in Plötzensee. Er besitzt damit als Soldat in seiner Zeit, als Mensch und Staatsbürger über diese hinaus eine überragende Vorbildfunktion.
Getragen von dem Willen, das ethisch-moralische Vermächtnis von Erwin von Witzleben zu bewahren und an junge Offiziere weiterzugeben, haben die Offizierschule des Heeres und die Erwin-von-Witzleben-Gesellschaft am 20. Juli 2017 in Berlin den „Erwin-von-Witzleben-Preis“ gestiftet.