1881:
Job Wilhelm Georg Erwin Erdmann von Witzleben wurde am 4. Dezember als Spross eines weitverzweigten Rittergeschlechts aus Thüringen in Breslau, damals Hauptstadt der preußischen Provinz Schlesien, geboren.
1891:
Witzleben trat in das Königlich-Preußische Kadettenkorps in Wahlstatt (Schlesien) ein und wurde 1898 zur preußischen Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde versetzt, um die Ausbildung zum Offizier zu absolvieren.
1901:
Nach der Offiziersprüfung trat er als Leutnant seinen Dienst im Grenadier-Regiment König Wilhelm I. (2. Westpreußisches) Nr. 7 in Liegnitz an und verblieb dort fast durchgängig bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs, zuletzt im Dienstgrad eines Oberleutnants.
1907:
Witzleben heiratete Alma Elsa Margaretha Kleeberg in Chemnitz. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor (Edelgarde 1908 und Job Wilhelm 1909).
1914:
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Witzleben Adjutant in der 19. Reserve-Infanteriebrigade und in diesem militärischen Verband an der Front mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.
1915/16:
Als Hauptmann übernahm Witzleben die Führung verschiedener Kompanien des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 6 und wurde für seine Kriegsverdienste nun mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
1917:
Witzleben wurde Kommandeur des III. Bataillons des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 6, danach bodenständiger Generalstabsoffizier bei der 4. Bayerischen Infanterie-Division und nahm schließlich am Generalstabslehrgang teil.
1918:
Witzleben wurde in verschiedenen Generalstabsverwendungen beim XI. Armeekorps, bei der 108. Infanterie-Division sowie bei der 121. Infanterie-Division eingesetzt.
1919-21:
Im Rahmen des „Grenzschutz Ost“ diente Witzleben im Grenadier-Regiment König Wilhelm I. (2. Westpreußisches) Nr. 7, in der 22. Gemischten Infanterie-Brigade, in der Brigade 32 und anschließend im 8. (Preußischen) Infanterie-Regiment.
1922:
Witzlebens Weg führte ihn nach Dresden (Dresdner Spuren), wo er eine Verwendung im Stab der 4. Division / und als Hörsaalleiter in der „Führergehilfenausbildung“, d.h. der wegen der Auflagen des Versailler Vertrages verdeckten Generalstabsausbildung fand.
1928:
Als Major wurde Witzleben Kommandeur des II. (Hanseatischen) Bataillons / 6. Infanterie-Regiment in Lübeck.
1930:
Im Dienstgrad eines Oberstleutnants nahm Witzleben den Posten des Chefs des Stabes in der 6. Division wahr.
1931:
Als Oberst wurde Witzleben mit dem Kommando über das 8. (Preußische) Infanterieregiment in Frankfurt an der Oder betraut.
1934:
Im Februar wurde Witzleben als Generalmajor Kommandeur der 3. Division und zugleich Befehlshaber im Wehrkreis III (Berlin). Im Zuge der Röhm-Affäre im Juni geriet er jedoch in Konflikt mit dem nationalsozialistischen Regime. Wegen seiner Ablehnung der kriminellen Methoden Hitlers begann Witzleben, in Opposition zu gehen.
1935:
Witzleben – nunmehr Generalleutnant - wurde Kommandierender General des III. Armeekorps. Er verblieb in dieser Funktion Befehlshaber im Wehrkreis III (Berlin) und begann, ein Netzwerk Gleichgesinnter zu knüpfen.
1938:
Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Krise und wegen Hitlers Kriegsplänen fasste Witzleben, nachdem er sich schon seit Sommer 1937 mit Staatsstreichplänen getragen hatte, den Entschluss, eine militärische Aktion gegen das NS-Regime zu wagen. Von einer medizinischen Operation in Dresden (Dresdner Spuren) genesen, aktivierte er im Juli 1938 das bereits bestehende Netzwerk, brachte zivile und militärische Opponenten zusammen und bereitete den Umsturz detailliert vor. Wegen des Münchner Abkommens wurde der geplante Staatsstreich zur Absetzung Hitlers jedoch hinfällig. Im November wurde Witzleben dann Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 2 in Frankfurt am Main.
1939:
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Witzleben Oberbefehlshaber der im Westen stehenden 1. Armee und dort zum Generaloberst befördert.
1940:
Nach dem siegreichen Frankreichfeldzug wurde Witzleben von Hitler mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und zum Generalfeldmarschall sowie Oberbefehlshaber der Heeresgruppe D in Frankreich ernannt.
1941:
Am 1. Mai avancierte Witzleben zum Oberbefehlshaber West und plante, vom Westen aus gegen das nationalsozialistische Regime vorzugehen.
1942:
Auf Betreiben des Generalstabchefs des Heeres, Franz Halder, wird Witzleben aus „gesundheitlichen Gründen“ von Hitler selbst in die Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH) versetzt, weil er Halder zu gefährlich wurde.
1943:
Nach seiner Entlassung aus dem aktiven Dienst hielt Witzleben verstärkt Verbindung zu anderen Oppositionellen wie Ludwig Beck, Henning von Tresckow, Friedrich Olbricht, Ulrich-Wilhelm Graf Schwerin von Schwanenfeld . Er gehörte zum Zentrum des Widerstands gegen Hitler. Ab dem Frühjahr 1943 war Witzleben bereit, bei einem Umsturzversuch den Oberbefehl über die Wehrmacht zu übernehmen. Die entsprechenden Befehle unterzeichnete er bereits in diesem Jahr.
1944:
Beim Staatsstreichversuch am 20. Juli war er als Oberbefehlshaber der Wehrmacht vorgesehen. Nach dem Scheitern der „Operation Walküre“ schloss ein „Ehrenhof des Heeres“ unter Vorsitz von Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt Witzleben am 4. August aus der Wehrmacht aus. Als ranghöchster Offizier und Hauptangeklagter des militärischen Widerstands verurteilte ihn der Volksgerichtshof am 8. August 1944 zum Tode. Am selben Tag wurde er in Berlin-Plötzensee grausam hingerichtet.
Erwin von Witzleben starb für ein anderes, besseres Deutschland.