Verwendung im Stab der 4. Division (Wehrkreiskommando IV) 1922-1926:
Im Dezember 1922 wurde Witzleben nach drei Jahren als Kompaniechef in den Stab der 4. Division (zugleich Wehrkreiskommando IV) in Dresden versetzt.
Seine Zugehörigkeit zum Divisionsstab diente jedoch nur der Tarnung. Tatsächlich wurde Witzleben als Lehrer in der „Führergehilfenausbildung“, d.h. der damals wegen der Auflagen des Versailler Vertrages verdeckten Generalstabsausbildung, eingesetzt.
Der Divisionsstab befand sich im Blockhaus "Am Markt". Diese Straße gibt es heute nicht mehr, das Blockhaus steht aber noch am Neustädter Markt.
Während seiner Verwendung in Dresden traf Witzleben den damaligen Hauptmann Hans Oster wieder, mit dem er freundschaftlich verbunden war und bleiben sollte. Oster wurde 1938 Leiter der Zentralabteilung der Abwehr und am 9. April 1945 wegen seiner Beteiligung am Staatsstreich vom 20. Juli 1944 hingerichtet.
Auch mit Ludwig Beck, dem späteren Chef des Generalstabs des Heeres, der beim Staatsstreich vom 20. Juli 1944 als neues Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches eingeplant sein sollte, machte Witzleben in Dresden Bekanntschaft. Gleiches gilt für den damaligen Hauptmann und späteren General der Infanterie Friedrich Olbricht, der gemeinsam mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Nacht zum 21. Juli 1944 standrechtlich erschossen wurde.
Witzleben und seine Familie haben die Zeit in der Kulturstadt Dresden von 1922 bis Anfang 1926 sehr genossen. Ihre damalige Wohnadresse (Kurfürstenstraße 10) findet sich in einem zeitgenössischen Adressbuchauszug.
Das damalige Wohnhaus der Familie von Witzleben in der Kurfürstenstraße 10 gibt es heute nicht mehr. Diese Straße heißt nun Hoyerswerdaer Straße.
Krankenhaus- und Sanatoriumsaufenthalt 1938:
Im Zuge der Blomberg-Fritsch-Krise verschlechterte sich Witzlebens Gesundheitszustand, der schon seit Längerem unter Magenproblemen litt. Anfang April 1938 musste er sich wegen Magenkrebs zu einer lebensgefährlichen medizinischen Operation nach Dresden (vermutlich Weißer Hirsch) in ein Sanatorium begeben.